Staatsgeld für Lohndrücker

Dreimal höher als im Rest der Wirtschaft ist der Anteil von Hartz-IV-Aufstockern in Callcentern. 9 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Callcentern beziehen zusätzlich zu ihrem Lohn Hartz-IV, weil sie sonst nicht einmal das staatliche Existenzminimum erreichen. Bei den geringfügig Beschäftigten sind es sogar 18 Prozent.

Damit subentioniert der Staat Unternehmen, die mit ihrer Lohndrückerei enorme Gewinne machen. So lag in der Callcenter-Branche im Jahr 2007 die Eigenkapitalrendite bei 29 Prozent (mehr als Ackermann für die Deutsche Bank fordert). Die 5700 Callcenter in Deutschland machen mit ihren 440.000 Beschäftigten immerhin 12 Milliarden Euro Umsatz.

Übrigens: Callcenter können nicht zum Mindestlohn nach Entsendegesetz gezwungen werden, da die tarifgebundenen Betriebe weniger als die Hälfte der Callcenter-Mitarbeiter beschäftigen.

Quelle: Frankfurger Rundschau, 18.5.2009


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