Es ist eine Schnapszahl: Mit der Insolvenz der Colonial Bank – einem Institut mit 346 Filialen in fünf US-Bundesstaaten und einer Bilanzsumme von 25 Milliarden Dollar geht heuer die 77. US-Bank pleite. Gleichzeitig verdienen Großbanken wie Goldman Sachs kräftig am Geschäft mit staatlichen Milliardenhilfen und billigem Notenbank-Geld. Übrigens: Voriges Jahr gingen neben den Lehman-Brothers „nur“ 24 weitere Banken bankrott – die größte war die US-Sparkasse Washington Mutual mit einer Bilanzsumme von 307 Milliarden Dollar. Es wird erwartet, dass infolge der Bankenpleiten die Hypothekenkredite der US-Hausbesitzer noch einmal teurer werden.
Aber nicht nur die Kunden bezahlen: Auch der US-Einlagensicherungsfonds FDIC gerät langsam in Not: Die Colonial-Pleite wird ihn etwa 2,8 Milliarden Dollar kosten. Der Fonds, der im März noch mit 13 Milliarden Dollar kapitalisiert war, musste seitdem häufig einspringen und Experten meinen, dass sein Kapital fast aufgebraucht ist – so kostete die Pleite des Immobilienfinanzierers IndyMac den FDIC allein 10 Milliarden Dollar.
Quelle: Süddeutsche Zeitung 17.8.2009
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