Preisbereinigt sank der Stundenlohn des Arbeitnehmers, der genau in der Mitte der rund 40 Millionen Arbeiter, Angestellten und Beamten liegt in den Jahren 2000 bis 2007, d.h. für die 13,79 Euro Durchschnitts-Stundenlohn kann man sich heute weniger kaufen als zu Beginn des Jahrzehnts. Das gilt auch für das Vermögen dieses Median-Verdieners, der 15288 Euro besitzt – ebenfalls zu Beginn der Krise weniger als am Beginn des Aufschwings.
Das hat Folgen: Nur um 4 Prozent stiegen die Konsumausgaben in Deutschland zwischen 2000 und 2008 – gleichzeitig stieg die gesamte Wirtschaftsleistung (das Brutto-Inlandsprodukt) um 12 Prozent. Besser hatten es die Bürger in Euroland: Sie konnten sich 2008 knapp 20 Prozent mehr Konsumgüter leisten als im Jahr 2000.
Die Kehrseite der Medaille: In den Aufschwung-Jahren nahmen die deutschen Exporte um 80 Prozent zu, was fast eine Verdoppelung ist – auch stieg der Anteil der exportabhängigen Arbeitnehmer von 15,1 Prozent im Jahr 1995 auf 22,9 Prozent im Jahr 2006.
Nur zur Erinnerung: Die globalen Ungleichgewichte zwischen Volkswirtschaften, deren Bürger mehr ausgeben als sie verdienen – vor allem die USA – und denen, wo der Export größer ist, als der Import (Deutschland, China) sind mit eine der Hauptursachen der jetzigen Krise.
Quelle: Frankfurter Rundschau 7.9.2009
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