Schon im 12. Jahrhundert unterscheiden christliche Autoren zwischen „würdigen“ und „unwürdigen“ Armen. Die einen, das sind Alte, Kranke und Gebrechliche, soll der Christenmensch Almosen geben – den anderen nicht, also keine Barmherzigkeit mit „Faulen“, „Verwahrlosten“.
Heutzutage sprechen sich in diesem christlichen Geist CDU-Politiker wie Philipp Mißfelder aus, die vermuten, dass eine Erhöhung der Hartz IV Sätze von den betroffenen ausschließlich für Schnaps und Zigaretten ausgegeben würde. Und der Historiker Paul Nolte meint, der Unterschicht fehle es vor allem an Tischsitten und gesunde Ernährung. Mehr Geld solle es deshalb erst geben, wenn dies erlernt sei.
Quelle: Die Zeit, 15.10.2009
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