Reich gerechnet

Wieder einmal sendet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) eine neoliberale Botschaft ins Volk und erreicht damit ein gewaltiges Medienecho. Die Botschaft: Die ungleiche Vermögensverteilung in Deutschland ist gar kein Problem, weil die meisten Menschen Renten- und Pensionsansprüche haben.

Diese durch Erwerbstätigkeit erworbenen Alterssicherungsansprüche werden einfach in „Vermögen“ umdefiniert und schon sind alle Deutschen „reich“ – und es ist kein Problem mehr, dass es wenige gibt, die echtes Geld- und Sachvermögen (= Finanzkapital und Besitz) haben und viele, die fast nichts davon haben. Und ganz nebenbei wird außerdem noch Werbung für die privaten Versicherer gemacht, die uns schon seit langem glauben machen wollen, dass unsere Ansprüche auf Zahlung aus der gesetzlichen Rentenkasse eines „Kapitalstocks“ bedürften. Und dann werden die eingezahlten Beträge einfach als „Vermögen“ umdefiniert – obwohl diese längst zur Zahlung der Ansprüche der aktuellen Rentengeneration benötigt wurden.


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