In der „Süddeutschen Zeitung“ (1.2.2010) analysiert Heribert Prantl glasklar:
Die Steuerhinterziehung hat zwei Seiten. Die eine Seite ist die Schweiz, der es recht ist, wenn in Deutschland Steuern hinterzogen werden, weil Schweizer Banken … davon profitieren; dieser Profit der Schweizer Banken ist … die Staatsräson der Schweiz…
Aus deutscher Sicht macht die Schweiz ihre Geschäfte mit Steuergeldern, die dem deutschen Staat gehören. Die Schweizer Banken sind Hehler des flüchtigen Geldes. Sie bunkern quasi Diebesgut, nutzen das Geld, mit dem in Deutschland Straßen, Schulen und Gefängnisse gebaut werden müssten. In diesen Gefängnissen wiederum sollen … eigentlich diejenigen resozialisiert werden, die sich unsozial aufgeführt … haben. Dazu gehören die Steuerhinterzieher. Nun weiß man freilich, dass in den Gefängnissen zwar Ladendiebe, Handtaschenräuber, Betrüger und Bankräuber sitzen – aber kaum Steuerräuber, obwohl das Steuergeld … das X-Tausendfache der Vermögensschäden ausmacht, deretwegen Diebe und Betrüger eingesperrt sind.
Zu den Gründen, warum selbst Großsteuerbetrüger nicht bestraft und inhaftiert werden gehört die Schweiz… Der Bankkunde ist König, auch wenn er Krimineller ist… Also verweigern die Behörden der Schweiz Auskünfte über Steuerflüchtlinge… Es handelt sich um eine Art Strafvereitelung… Der Vorteil, also die Beute, wird geteilt…, der deutsche Staat aber hat den Schaden…, unerlaubtes Zusammenwirken also ist das Geschäftsmodell der Schweiz. Angesichts dessen ist das … Lamento gegen einen eventuellen Ankauf von Daten über Steuerflüchtlinge … ziemlich heuchlerisch.
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