Nach französischen Vorwürfen wurde endlich thematisiert, dass die einseitige Exportorientierung, samt Lohnzurückhaltung und damit einhergehender Unterfinanzierung des Staates und Binnenmarktschwäche für die Euro-Zone bedrohlicher sind, als die griechischen Schulden (die indirekt ja Folge dieser Exportpolitik sind). Die Zahlen und Fakten zu diesen, dem deutschen Meinungs-Mainstream zuwider laufenden Tatsachen hat die „telepolis“ zusammengetragen:
So stiegen die deutschen Löhne zwischen 1995 und 2006 gerade mal um 9,5 Prozent, in Frankreich um 43%, in Spanien um 103% und in Großbritannien (nicht Eurozone) um 128%. Gleichzeitig sanken die deutschen Lohnstückkosten um 14% sanken, in Griechenland stabil waren, in Spanien um 28% und in Italien um 45% stiegen – Grundlagen des deutschen Export-Erfolgs. Das Gegenbild ist das Wachstum der Binnennachfrage: Die Franzosen konsumierten 2006 um 29% mehr Güter und Dienstleistungen als 10 Jahre zuvor, die Briten konsumierten 43% mehr und die Spanier sogar 61%. Die Deutschen lagen mit einem Binnen-Wachstum von 9 % weit zurück.
Um diese den Euro bedrohenden Ungleichgewichte zwischen Deutschland un dem Rest des Kontinents zu beseitigen müssen – Merkels Rezept – die anderen Länder ihre Löhne und Staatsausgaben drastisch senken – oder die Deutschen mit höhren Löhnen mehr konsumieren und der deutsche Staat über höhere Steuern höhere Investitionen in Bildung und Umwelt finanzieren.
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