Wegen sogenannter „synthetischer“ CDO’s wird die Bank Goldman Sachs in den USA vor Gericht von der amerikanischen Börsenaufsicht verklagt (Klage 10 CV 3229 SEC vs. Goldman Sachs) – d.h. nicht wegen dieser „Finanzprodukte“, sondern wegen zu wenig ausführlicher Informationen darüber im Ausgabeprospekt.
In der „Zeit“ (22.4.2010) wird beschrieben, wie diese Finanzprodukte funktionieren: während bei normalen CDO’s (= Collateral Debt Obligations) zweifelhafte Hypothekenkredite „gebündelt“ wurden, enthalten die „synthetischen“ CDO’s gar nichst mehr – sie sind eine inhaltsleere Wette drauf, dass ein Paket aus Krediten entweder im Wert steigt oder die darin enthaltenen Kredite platzen.
Schön beschrieben wird dieses Vorgehen auch mit dem Verkauf einer Versicherung, die zahlt, wenn das Haus des Nachbarn brennt.
Der Hedgefonds-Manager John Paulson hatte so einen synthetischen CDO bei Goldman Sachs in Auftrag gegeben – mit dem erklärten Ziel, gegen dieses Papier zu wetten – während die Käufer glaubten, damit auf steigende Kurse bei Hypothektenkredit-Bündeln zu wetten. Zu den Geschädigten dieser Wette gehörte auch die deutsche Pleite-Bank IKB.
Die synthetischen CDO’s entstanden, als sich bereits die Zahlungsprobleme am amerikanischen Immobilienmakrt abzeichneten. Die Spekulanten suchten einen Weg, von dieser Hypothekenkrise zu profitieren. Die angeklagten Praktiken von Goldman Sachs sind deshalb nicht einzigartig. Auch Citigroup, UBS, JP Morgan Chase haben laut Credit Suisse solche „Finanzprodukte“ angeboten und gleichzeitig gegen diese gewettet. Auch die Deutsche Bank soll solche Geschäfte getätigt haben.
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