Manager-Optimismus verurteilt

Stefan Ortseifen, früherer Chef der Pleitebank IKB, hat vor dem Zusammenbruch seines Kredit-Kartenhauses getan, was Manager in Krisen immer tun: per Pressemitteilung Optimismus verbreitet. Das brachte ihm den Vorwurf der Kursmanipulation und eine 100.000 Euro Geldstrafe ein. Ortseifen war so dumm, die Pressemitteilung kurz vor dem absehbaren Konkurs der IKB herauszugeben. Zur Erinnerung: Die „Rettung“ der IKB hat immerhin 10 Milliarden Euro gekostet. Umgekehrt war Ortseifen vollkommen offen hinsichtlich der Dummheit seiner Aktionäre. Das System der Schattenbanken in Irland, die US-Ramschpapiere als sichere Geldanlagen verhökerten war bekannt und die kollektive Dummheit der Anleger auszunutzen ist nicht strafbar,. Deswegen konnte Ortseifen nur wegen seiner dummen Pressemitteilung verurteilt werden.

Quelle: taz 15.7.2010


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Social media & sharing icons powered by UltimatelySocial