Manager in Partystimmung

Das vom neoliberalen Papst Hans-Werner Sinn geleitete Ifo-Institut hat eine ohnehin fragwürdige Methode, seinen sogenannten Geschäftsklima-Index zu ermitteln. In einer monatlichen Umfrage sollen 7000 Unternehmen des Bauhauptgewerbes, der Industrie sowie des Groß- und Einzelhandels angeben, wie sie ihre aktuelle Lage einschätzen (gut, befriedigend, schlecht) und wie sie ihre wirtschaftliche Zukunft sehen (günstiger, gleichbleibend, ungünstiger). Aus dieser Umfrage wird dann der sogenannte „Geschäftsklima-Index“ ermittelt.

Und mitten in der größten kapitalistischen Überproduktionskrise herrscht jetzt Partystimmung bei den Managern. Die Geschäftserwartungen liegen mit 105,5 Punkten auf dem höchsten Stand seit 1994 und die Geschäftslage ist mit 106,8 Punkten wieder so gut wie im Sommer 2008 vor der Lehman-Pleite (Indexwert 100 = Jahr 2000).

Damit beweisen die Manager und das Ifo-Institut wieder einmal, dass sie keine Ahnung vom Krisen-Kapitalismus haben. Stattdessen feiern sie ihre „Psychologie“ des Marktes, der alle Realitäten ausblendet: sinkende Reallöhne, sinkende Binnennachfrage, stagnierende Renten und Altersarmut, Hartz IV. Motto: Obwohl der Eisberg direkt vor der Titanic schwimmt, ordert man in der ersten Klasse erst einmal noch eine Flasche Champagner.


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