Im „Sparpaket“ der Bundesregierung mussten vor allem Hartz-IV-Empfänger bluten – nicht nur bei ihren direkten Geldleistungen zum Lebensunterhalt sondern auch wegen der Kürzungen bei den sogenannten „Eingliederungsmaßnahmen“. 1,3 Milliarden Euro werden heuer im Vergleich zum Vorjahr bei den sogenannten 1-Euro-Jobs eingespart, das hierfür zur Verfügung stehende Geld wurde von 6,6 auf 5,3 Milliarden Euro gekürzt.
Zwar waren die sogenannten 1-Euro-Jobs als Zwangsarbeitsmaßnahme gegen Arbeitslose, als Instrument zur Verschönerung der regierungsamtlichen Arbeitslosenzahl-Statistik und als Abzock-Instrument für dubiose „Hilfsorganisationen“ verschrien. Und klar war auch, dass solche Maßnahmen Langzeitarbeitslose praktisch gar nicht in den ersten Arbeitsmarkt zurückführen. Manche Betroffene waren jedoch dankbar, wenigstens das Zubrot der „Mehraufwandsentschädigung“ und eine „Arbeitsgelegenheit“ zu haben.
Jetzt werden in der Praxis die 1-Euro-Jobs zusammengestrichen: Beim Bremer Verein Arbeit und Leben beispielsweise von 157 auf 67 und in Berlin bleibt nur noch die Hälfte übrig. Zwar gibt es mit der „Bürgerarbeit“ einen sogar mit 900 Euro brutto bezahlten sozialversicherungsrechtlichen Ersatz. Doch den will nicht einmal die Hälfte aller Arbeitsagenturen einsetzen. Deshalb ist zu erwarten, dass es neben den weniger Stellen für 1-Euro-Jobs bald auch Entlassungen bei den Trägervereinen hagelt, die bislang „Regiegebühren“ in Höhe von dreistelligen Eurobeträgen für die Betreuung der 1-Euro-Jobber kassierten.
Quelle: taz 22.1.2011
Schreibe einen Kommentar