Es begann wie heute in Europa: 1982 war Mexiko zahlungsunfähig und die Schuldenkrise drohte auf Argentinien und Brasilien überzugreifen – die Banken waren in Panik. Der Zahlungsunfähigkeit vorausgegangen war eine Phase von Billigkrediten: Öl-Dollars suchten lukrative Anlagen und fanden sie in Staatsanleihen. Die Pleite kam als der Dollarkurs anzog und die Zinsen weltweit erhöht wurden. Wie heute auch, wurde den Mexikanern von den USA und dem IWF das bekannte „Sparprogramm“ verordnet – und für das neue Kreditgeld musste Mexiko auch noch höhere Zinsen zahlen – die Schulden wuchsen weiter.
Anders als damals gab es ab 1987 dann aber eine zweite Phase im Drama: Die USA schlossen mit Mexiko ein Abkommen: Die USA bürgten für Kredite mit denen Mexiko alte Schulden zurückkaufte – aber nicht zum Nominalpreis, sondern zum viel niedrigeren Marktwert. Die Banken mussten bei diesem „haircut“ auf einen Teil ihres Geldes verzichten. Finanziert wurde das ganze übrigens mit „Brady-Bonds“, Anleihen, die nach dem damaligen US-Finanzminister benannt waren.
Quelle: „taz“ (19.7.2011)
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