Ein wenig erinnert das Ganze an die Sparvereine, die es noch vor 30 Jahren in deutschen Dörfern gab. Jedenfalls legen arme Ägypter ihr Geld in Nachbarschaftshilfe nach einem einfachen System an, das nicht nur dem muslimischen Zinsverbot genügt, sondern die Sparer auch an zinslose Kleinstkredite kommen lässt.
Das Prinzip: 10 Leute schließen sich zu einem Sparverein zusammen. Jeder zahlt monatlich 100 ägyptische Pfund (13 Euro) ein. Im ersten Monat bekommt der Gründer des Sparvereins (meist eine Frau) das eingezahlte Geld – quasi als Kleinkredit von 1000 Pfund. In den nächsten 9 Monaten werden die übrigen Teilnehmer reihum ausbezahlt. Der letzte in der Kette hat also durch seine Einzahlungen 1000 Pfund gespart.
Vielleicht auch ein Modell für arme Arbeitslose in Europa: Sich wie die armen Ägypter von den Banken verabschieden und Sparvereine auf gegenseitiges Vertrauen gründen…
Quelle: die tageszeitung, 30.5.2009
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