In einem lesenswerten, vierteiligen Artikel unter dem Titel „Welche Wege führen aus der Krise?“ macht sich die „telepolis“ Gedanken zu den systembedingten Krisenursachen und zeigt ein paar Wege zur Systemüberwindung auf.
In dem Artikel wird zunächst noch einmal rekapituliert, dass der neoliberale Finanzmarktkapitalismus als Reaktion auf die Staatsschulden-Krise am Ende des keynesianisch-fordistisch-tayloristischen Modells von Massenproduktion und Massenkonsum entstand. Und es wird noch einmal darauf hingewiesen, dass in der chaotischen, kapitalistischen Konkurrenz die Produktivkraftentwicklung zu Massenarbeitslosigkeit und Massenarmut bei gleichzeitigem Super-Reichtum der Kapitalisten und ihrer Manager sowie körperlicher und psychischer Überlastung der weniger werdenden Arbeitnehmer, der Kapitalismus seine eigenen Grundlagen untergräbt. Die innere Grenze des Widerspruchs zwischen betriebswirtschaftlicher Kostensenkung und dem Zwang, auf dem Markt immer mehr Produkte absetzen zu müssen ist ebenso unauflösbar wie die äußere Grenze, dass soziale und ökologische Kosten der Produktion nicht beliebig aus den Bilanzen herausgerechnet werden können.
Weiter wird darauf hingewiesen, dass systeminterne Lösungen der Krise unmöglich sind. Weder das Warten auf eine neue Schlüsselindustrie, noch die Hoffnung darauf, wieder „Exportweltmeister“ werden zu können, sind Lösungen der Krise. Es ist notwendig, in einer radikalen Kapitalismuskritik, die weit über den Arbeiterbewegungs-Marxismus hinausgeht (dieser hat immer den Fetischcharakter der Waren verkannt und die „abstrakte Arbeit“ wie der Liberalismus als „Naturgesetz“ betrachtet), in Richtung einer selbstbestimmten Planung durch Produzenten und Gesellschaft zu denken. Und der Artikel zählt hier das eine oder andere beachtenswerte Denk- und Praxismodell auf.
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