Im Fernsehtrash der privaten Medienkonzerne setzt sich gerade ein neues Format durch: erfundene Geschichten, die so gefilmt werden, dass schlichte Gemüter sie für eine Dokumentation halten (weil mit billigen Laiendarstellern verfilmt). Diese „scripted reality soaps“ leben davon, dass – so „Die Zeit“ (5.8.2010) – „die Unglicklichen gieren nach dem Schicksal noch Unglücklicherer“. Und so wird jeden Tag Realität, was Aldous Huxley vor fast 100 Jahren in seinem Roman „schöne neue Welt“ vorhersagte: Die breite Masse wird mit einer Glücksdroge versorgt, die sie ihre eigene Armut vergessen lässt – die Droge heißt Privatfernsehen.
Gier nach Unglück
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