Wenigstens das ist geglückt: Astrid Grotelüschen, von Christian Wulff als niedersächsische Landwirtschaftsministerin benannt und von seinem Ministerpräsidenten-Nachfolger David McAllister bestätigt – beidesmal wegen ihrer „Wirtschaftserfahrung“ als Geschäftsführerin eines Geflügelmast-Konzerns – ist zurückgetreten, weil sie meinte, dass 5 Euro Stundenlohn ein akzeptabler Lohn wären.
Gegen die Geestland Putenspezialitäten GmbH & Co. KG, an der die Familie der Exministerin mit 2 Millionen Euro Kommanditkapital beteiligt ist, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen illegaler Leiharbeit und Dumpinglöhnen.
Vor Grotelüschens Rücktritt hatten vor allem Tierschutzorganisationen kritisiert, dass die Ministerin erste Lobbyistin der industriellen Massentierhaltung ist. 32 Millionen der 54 Millionen deutschen Mastplätze für Junghühner befinden sich allein im Emslandkreis, woher die „Systemquälerin“ (so Edmund Haferbeck, wissenschaftlicher Berater der Tierrechtsorganisation Peta) kommt.
Quelle: taz 18.12.2010
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