„…Der Stresstest ist ein Witz, weil er die Finanzmärkte ‚beruhigen‘ soll. Damit steht vorher fest, was hinterher herauskommt. Es müssen ein paar Banken durchfallen, damit der Test realistisch wirkt – aber es dürfen nicht zu viele sein, weil die Investoren sonst in Panik gerieten.
Von den Aufsehern wird also viel verlangt: Sie müssen einen ‚Worst Case‘ simulieren, der den Worst Case einer zweiten Finanzkrise roßräumig vermeidet. Daher wurde … angenommen, dass die Aktienkurse nur um maximal 15 Prozent einbrechen. Das ist lächerlich. Nach der Pleite von Lehman Brothers verloren die Börsen mehr als die Hälfte ihres Wertes. Noch lustiger ist es bei den Staatsanleihen … kommt die Pleite eines Eurolandes … nicht vor. …
Was … hilft? … Eigenkapital deutlich erhöhen… Diese Idee wird aber … hartnäckig bekämpft. Die Banken wollen weiter wie Hedgefonds agieren und mit fremdem Geld den eigenen Gewinn mehren. Das Risiko trägt ja der Steuerzahler.“
Kommentar der „taz“ (18.7.2011) zum sogenannten Banken-Stresstest.
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