Das „Schwarzbuch Kapitalismus“ handelt über weite Strecken davon, wie der Mensch im Kapitalismus durch Überwachung für die entfremdete Arbeit zugerichtet wird. Diese historischen Befunde bestätigen sich gerade wieder in der aktuellen Praxis, wie dieser Artikel der „telepolis“ zeigt.
Der britische Premierminister David Cameron will bis zu 120.000 „Problemfamilien“ stärker überwachen und ihre Kinder mit staatlichem Zwang „erziehen“. Das nämlich ist genau die (neo-)liberale Reaktionsweise auf materielle und kulturelle Verarmung weiter Bevölkerungsschichten, die dem Kapitalismus inne wohnt: Anstatt über Umverteilung durch Sozial- und Steuersysteme die Lebenschancen zu verbessern, kommt es nur noch darauf an, die ärmeren Schichten vom Randalieren abzuhalten – Polizei und „Super-Nanny“ statt Sozialstaat und öffentlich finanzierte Schulen.
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