Finanzkrise im Computer-Universum

In Island wurde das Computerspiel „Eve“ erfunden – eine Zukunftsvision, an der sich mehr als 300.000 Spieler weltweit beteiligen. Wie bei all diesen „Second Life“ Varianten zahlen die Spieler echtes Geld aus der realen Welt bei virtuellen Banken ein, um sich ihre Wünsche im Computerleben schneller erfüllen zu können – bei „Eve“ etwa den Bau von Raumschiffen, die mit „Interstellaren Credits“ bezahlt werden, die das selbe Währungskennzeichen haben, wie die in der Finanzmarktkrise abgestürzte isländische Krone (IKS).

Jetzt wurde das „Eve“-Universum von einem Banken-Untreue-Skandal erschüttert. Der Vorstand der E-Bank – größte Bank im Computerspiel – plünderte die Konten seiner Kunden und verschwand mit dem echten Geld.

Seitdem ist die „Eve“-Welt Studienobjekt von Wirtschaftswissenschaftlern, die hier das Verhalten von unregulierten Märkten untersuchen.

Quelle: Süddeutsche Zeitung 25.6.2009


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