Jubel allüberall: Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist mit einem plus von 4,4 Prozent rekordverdächtig, die Industrieproduktion, die bis zum Mai stark gesunken ist, zieht seither wieder an. Schon wird auf eine V-Entwicklung heraus aus dem Konjunkturtal spekuliert.
Doch die Frankfurter Rundschau hebt zurecht warnend den Finger (Kommentar „Danke China“ am 9.7.2009) und verweist auf die Zahlen: 10 Prozent Plus zeigen die Auftragseingänge aus Asien – nur 3,7 Prozent kommen aus Euroland, in dem der von Deutschland erfundene „Stabilitätspakt“ gilt. Und Deutschland ist mit 2 Prozent Plus mal wieder das Schlusslicht. Die FR lästert: „Peking hat Keynes“ verstanden.
In Deutschland setzt man dagegen auf Strohfeuer wie die Abwrackprämie begleitet von Konjunkturabwürgern wie der „Schuldenbremse“ im Grundgesetz. Aber es ist Politik von Angela Merkel bis zur IG Metall: Deutschland soll nach der großen Krise wieder als Exportweltmeister dastehen. Dass die jahrzehntelange Flaute auf dem Binnenmarkt Mitursache der Krise ist, wird einfach weiter ignoriert.
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