„Bild am Sonntag“ betet am Wochenende vor und alle anderen Zeitungen hecheln am Montag dem Leitmedium der neoliberalen Propaganda hinterher. In einer Rührseligkeits-Story über Arcandor-Großaktionärin Madeleine Schickedanz wird das Bild der „armen Milliardärin“ beschworen, die angeblich fast alles verloren hat und angeblich fast wie ein Hartz-IV-Empfänger leben muss. Zum Propaganda-„Bild“ gehört auch die Pseudo-Selbstkritik „Ich habe viel zu spät bemerkt, dass ich die Kontrolle verloren hatte“.
Dass „Bild am Sonntag“ so was macht, war zu erwarten – das Volk muss schließlich durch gezielte Verblödung davon abgehalten werden, die Krisen-Verantwortlichen anzugreifen. Peinlich aber ist, dass diese Propaganda so umstandslos von allen nachgebetet wird und man kritische Anmerkungen – oder gar Nachrecherche zu den Vermögensverhältnissen der Frau Schickedanz und ihrer Verantwortung für die Insolvenz des Arcandor-Konzerns – unterbleiben fast ganz.
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