Klaus Hubert Görg, Insolvenzverwalter des Arcandor-Konzerns fand deutliche Worte: Für kurzfristig lockergemachte Geldmittel ruinierten Inhaber (Madeleine Schickedanz) und Management (Thomas Middelhoff) die Substanz und die Ertragskraft der Unternehmen des Arcandor-Konzerns. Die 3700 Beschäftigten von Primondo/Quelle, die jetzt gekündigt werden, zahlen mit ihren Arbeitsplätzen für ein Management, das alle Vermögenswerte an undurchsichtige Finanzinvestoren verhökerte und sich dafür einen mehr als nur großzügigen Lebensstil gönnte. Aber nicht nur das: Die Arcandor-Beschäftigten – auch die in den Karstadt-Warenhäusern – haben seit Jahren auf Lohn verzichtet, weil sie hofften, damit das Unternehmen soweit retten zu können, dass sie ihre Arbeitsplätze behalten können. Doch das Geld ist in der Insolvenz im Kamin verschwunden – verbrannt auch von gierigen Managern. Oder mitden Worten der „Süddeutschen Zeitung“ (17.8.2009):
…Seit Donnerstag ist klar, dass 3700 Beschäftigte … ihre Jobs verlieren. Diejenigen aber, die den Handelskonzern ins Desaster geführt haben, sind abgetaucht… Auch von den Großaktionären Sal. Oppenheim und Madeleine Schickedanz ist nichts zu hören. Letztere jammerte zwar … auf peinliche Weise daürber, dass sie … Milliarden verloren hat und deswegen beim Discounter einkaufen muss. Aus der Aufarbeitung der Krise hält sie sich jedoch heraus. Bislang haben sich weder Schickedanz noch ihr Ehemann und Arcandor-Aufsichtsrat Leo Herl beim vorläufigen Insolvenzverwalter Görg … über den Stand des Verfahrens erkundigt.
Vielleicht schweigen alle aus gutem Grund. Bei Arcandor wurde offenbar nicht nur jahrelang krasse Misswirtschafts betrieben, der Vorstand lebte auch auf großem Fuß, während er den Beschäftigten Mehrarbeit und Lohnverzicht abpresste…
Schreibe einen Kommentar