Das alte Lied ist in der Krise besonders schrill: Während die Zentralbanken den Geschäftsbanken billiges Geld hinterherwerfen, müssen die Kunden weiter hohe Zinsen für Kredite zahlen. Während beispielsweise seit Oktober die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins um 3,25 Prozentpunkte senkte, „verbilligten“ 57 Banken, die von der Stiftung Warentest untersucht wurden, ihre Kreditzinsen nur um 0,6 Prozent. Die Institute bekommen also immer billigeres Geld, berechnen den Kunden aber weiter hohe Kreditzinsen. So machen Banken auch mal in ihrem Kerngeschäft gute Gewinne. Büssen müssen dafür aber nicht nur Kreditnehmer, sondern auch Kleinanleger: Sie bekommen weniger Guthabenzinsen, denn die Haben-Zinsen passen die Banken sofort an: Im Oktober 2008 stand beispielsweise bei Tagesgeld noch häufig eine 4 vor dem Prozentkomma, aktuell höchstens eine 2.
Quelle: Süddeutsche Zeitung 20.8.2009
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