Kein Weltmeister mehr

Die deutsche Volkswirtschaft hat den Titel „Exportweltmeister“ verloren – im ersten Halbjahr 2009 exportierte erstmals seit langem wieder eine andere Volkswirtschaft mehr, als die hiesige. China ist nun „Exportweltmeister“ – allerdings nur mit knappem Vorsprung: Waren im Wert von 521,7 Milliarden Dollar gingen aus China in die übrige Weltwirtschaft – gerade einmal 100 Millionen Dollar mehr, als der sich plötzlich schwach fühlende zweite Sieger Deutschland.

Dabei ist es gerade die Abhängigkeit der deutschen Volkswirtschaft von den Exporten – sie machen 40 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung aus – die in der Weltwirtschaftskrise zum Einbruch der Produktion führt (samt den fehlenden Konjunkturimpulsen aus dem Binnenmarkt, weil die Arbeitnehmer der Exportindustrien jahrelang auf Lohnerhöhungen verzichten mussten).

Ein Trost: 1,3 Milliarden Chinesen erwirtschaften einen hauchdünnen Exportvorsprung vor den 80 Millionen Deutschen – pro Kopf exportiert Deutschland also immer noch mehr als zehnmal soviel wie ein Chinese: Waren für 6500 Dollar aus Deutschland gegen 400 Dollar aus China.


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