Die „Frankfurter Rundschau“ (9.10.2009) analysiert, dass die Verlängerung der Laufzeiten für die deutschen Atomkraftwerke die Klimaschutz-Ziele der schwarz-gelben Regierung (30 Prozent „Ökostrom“ bis 2020) gefährden – und zwar aus folgenden Gründen:
- Der geplante Fonds für erneuerbare Energien, der sich aus den Gewinnen der länger laufenden Atomkraftwerke speisen soll, würde dazu führen, dass die großen Stromkonzerne (RWE,Vatenfall,EnBW) gegenüber kleineren Ökostromanbietern einen Konkurrenzvorteil hätten.
- Längere Atomkraftwerks-Laufzeiten blockieren den Ausbau der Windenergie. Die Atomkonzerne besitzen 70 Prozent der Rechte zum Bau von Offshore-Windparks im küstenfernen Meer. Diese Investitionen würden nicht getätigt, wenn die Konzerne länger als bislang festgeschrieben Gewinne aus ihren abgeschriebenen Atomkraftwerken ziehen könnten. Denn beides Zusammen: Wind und Atom würde zu Strom-Überkapazitäten führen – mit der Folge, dass die Stromkonzerne selbst für Strompreissenkungen infolge Überangebots sorgen würden – was wiederum die Einsparungsbemühungen unterlaufen würde. Dies könnte laut Umweltbundesamt (UBA) nur vermeiden werden, wenn gleichzeitig weniger Emissionszertifikate auf den Markt kämen – was nicht zu erwarten ist.
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