Ein in der Wirtschaft beliebtes Steuersparmodell praktiziert auch die Münchner Flughafengesellschaft: Die Staatsfirma hat eine für die sicherheit zuständige Tochterfirma namens CAP. Die Flughafengesellschaft FMG beherrscht diese Tochter mit 76 Prozent.
Die CAP nun „erlaubte“ ihrem Personal 400-Euro-Minijobs bei Leiharbeitsfirmen anzunehmen. Wenn Mehrarbeit anfiel löste die CAP dann dieses Problem nicht mit Überstunden, sondern mietete die eigenen Mitarbeiter von den Leiharbeitsfirmen.
Nach einer Razzia von Zoll und Staatsanwaltschaft sprachen diese von Steuerhinterziehung und Sozialversicherungsbetrug in höhe von mehreren Millionen Euro.
Und die Beschäftigten: Sie bekamen statt anständiger Löhne mit Überstundenzuschlag (und den sich daraus ableitenden höheren Anwartschaften auf Arbeitslosengeld und Rente) nur das wenige Geld ihres sozial nicht abgesicherten Zweitjobes.
Quelle: Süddeutsche Zeitung 14.10.2009
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