Wer zum reichsten tausendstel der Bevölkerung Deutschlands gehört hat ein Monatseinkommen von mehr als 50.000 Euro (das verdient ein gut verdienender Angestellter im Jahr) und zahlt darauf durchschnittlich 36 Prozent Einkommenssteuer.
Wer zum obersen hundertstel der Bevölkerung gehört verdient monatlich mehr als 15.000 Euro und zahlt auch nicht mehr Steuern. Dabei liegt der Spitzensteuersatz offiziell doch bei 42 Prozent (während er vor 25 Jahren noch bei 53 Prozent lag).
Wer zu den obersten 5 Prozent gehört verdient übrigens rund 7.500 Euro monatlich. Und wer im Monatsdurchschnitt 5250 Euro verdient (inklusive Weihnachts- und Urlaubsgeld), der zählt schon zu den 10 Prozent der Bevölkerung, die zu den Spitzenverdienern mit Höchststeuersatz gehören.
Zum oberen Fünftel in der Einkommenspyramide zählt schon, wer im Monatsdurchschnitt 3250 Euro versteuern muss.
Dagegen verdienten 40 Prozent der Steuerpflichtigen im Jahr 2005 inklusive Urlaubs- und Weihnachtsgeld durchschnittlich gerade einmal 1900 Euro brutto. Und beim unteren Drittel sinkt das Monatseinkommen auf nicht einmal 1500 Euro.
Klar, dass diese Niedriglöhner fast keinen Beitrag zum staatlichen Einkommenssteueraufkommen leisten können (dafür aber mit ihrem Anteil mehr als die Hälfte der Sozialversicherung finanzieren). Dagegen zahlen die oberen 10 Prozent zwar mehr als die Hälfte der Einkommenssteuer – wie der Durchschnittssteuersatz zeigt, aber nicht entsprechend der Gesetze. Es gibt offentlich viele Steuerschlupflöcher.
Quelle: taz 23.11.2009
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