Kategorie: Im Casino
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Die Karstadt-Spieler
Noch immer ist kein Ende des Dramas um die Karstadt-Pleite in Sicht. „Die Zeit“ (12.8.2010) hat dankenswerterweise einmal die verschiedenen Interessengruppen aufgelistet, die hier im Spiel sind: Investor Nicolas Berggruen, der das Vertrauen der Gewerkschaftsvertreter von ver.di genießt, weil sein Sanierungskonzept anerkennt, dass die Karstadt-Mitarbeiter bereits in den vergangenen Jahren durch Lohnverzichte viel zur Rettung…
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Regeln gegen die Finanzkrise
Ulrike Herman („Hurra, wir dürfen zahlen“) erinnert in einem Leitartikel der „taz“ (25.6.2010) nicht nur an die „Schwarmblödheit“, die Dummheit der Anleger, die auch die nächste Finanzmarktkrise befeuern wird. Sie erinnert auch an die immer noch überälligen, notwendigen Finanzmarktregulierungen und die Gründe, warum es bislang damit nicht geklappt hat: 1. Banken brauchen mehr Eigenkapital, damit…
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Manager-Optimismus verurteilt
Stefan Ortseifen, früherer Chef der Pleitebank IKB, hat vor dem Zusammenbruch seines Kredit-Kartenhauses getan, was Manager in Krisen immer tun: per Pressemitteilung Optimismus verbreitet. Das brachte ihm den Vorwurf der Kursmanipulation und eine 100.000 Euro Geldstrafe ein. Ortseifen war so dumm, die Pressemitteilung kurz vor dem absehbaren Konkurs der IKB herauszugeben. Zur Erinnerung: Die „Rettung“…
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Bank will 850 Millionen
Noch bis 10. August läuft die Frist des Essener Insolvenzgerichts, um den Warenhauskonzern Karstadt planmäßig aus der Insolvenz hereaus zu sanieren. Käufer Nicolas Berggruen, der alle Arbeitsplätze im Karstadt-Konzern erhalten will, muss sich dabei vor allem mit der Anlegergruppe „Highstreet“ auf niedrigere Mieten einigen. Zur Erinnerung: Der frühere Boss des pleite gegangenen Karstadt-Mutterkonzerns, der ehemalige…
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Aktuelle Erscheinungen der Krise
In einem zweiteiligen Interview von „telepolis“ erläutert Krisentheoretiker Robert Kurz (Schwarzbuch Kapitalismus) aktuelle Erscheinungsformen und Hintergründe der kapitalistischen Krise. Einige wichtige Punkte aus dem Interview: Hintergrund der Krise sind die mangelnden Renditemöglichkeiten des Kapitals, die ihre Ursache im technischen Fortschritt haben – aufgrund der Unterbeschäftigung (Arbeitslosigkeit) und mangelnder Konsummöglichkeiten infolge Lohnsenkung der meisten Menschen. Es…
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Rechte streiten mit IWF
In Ungarn nutzen die Rechtspopulisten die Spar-Auflagen des internationalen Währungsfonds (IWF), um ihren Rückhalt in der Bevölkerung zu festigen, die aufgrund der wirtschaftlichen Probleme in eine „antikapitalistische“ Grundhaltung gefallen ist, die sich vor allem gegen internationale Institutionen und Konzerne richtet. Dafür schicken dann die Spekulanten den ungarischen Forint auf Talfahrt. So können dann auch Euro-Länder…
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Kapital-Gesetze
Aus der „weit reichenden Überarbeitung der Finanzregulierung“, die US-Präsident Obama im Juni 2009 versprach und die „eine Veränderung, wie wir sie seit den Reformen … der großen Depression nicht mehr erlebt haben“ ist – dank der Arbeit von 1500 Finanzmarkt-Lobbyisten ein Mini-Gesetz geworden bei dem alles fehlt, was zu einer ordentlichen Bankenregulierung gehört. Es gibt…
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Die Bank-Giganten
Die Deutsche Bank und Goldman Sachs sind die beiden großen Investment-Banken, die sich einen Konkurrenzkampf auf Weltniveau liefern. „Die Zeit“ (27.5.2010) hat die wichtigsten Daten zusammengestellt: Gewinn 2009: Goldman Sachs 13,4 Milliarden US-Dollar, Deutsche Bank 7,4 Milliarden Dollar Aktienwert: Goldman 70 Milliarden Dollar, Deutsche Bank 40 Milliarden Dollar Bilanzsumme: Goldman 849 Milliarden Dollar, Deutsche Bank…
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Schulden mit Staatsgeld bezahlt
Als der Autokonzern General Motors meldete, man habe alle Staatshilfen zurückgezahlt war das schlicht gelogen. Was tatsächlich geschehen war, war folgendes: 6,7 Milliarden Dollar aus dem staatlichen Hilfspaket zahlte GM aus einem staatlichen Hilfsfonds zurück, der dem Konzern als „Notreserve“ zur Verfügung stand. Insgesamt erhielt GM zur Vermeidung der Liquidierung des damals insolventen Konzerns 49,5…